Während der Einsatz von Musik und rhythmischen Spielen im Kindergarten zum pädagogischen Alltag zählt, wird der Unterricht in den Schulen mit dem Älterwerden der Lernenden zunehmend trockener.
Zum Erwachsenwerden, so scheint es, gehört die Beherrschung und damit Ausklammerung sinnlicher Wahrnehmung und der damit verbundenen emotionalen Regungen. Auf Stühlen sitzend wird an Tischen über
aufgeschlagenen Büchern gebüffelt, die Gewichtung des Kopfes äußert sich in der Geste, dieses als zu schwer empfundene Körperteil auf stützendem Ellenbogen in die Hand zu betten, als wolle es mit dem
Dichter Friedrich Hebbel ausrufen: »Schlafen, schlafen, nichts als schlafen«. Komponisten wie Alban Berg vertonten dieses Gedicht zu einem klingenden Lautgemälde, das mir als eindrucksvolles
Stimmungsbild in Erinnerung geblieben ist.
Ulrike Quast erörtert die Wirkung von Musik ausgewogen und fundiert aus hirnbiologischer und lernpsychologischer Sicht unter Berücksichtigung verschiedener Musikstile und ihrer Entwicklung in der Geschichte, widmet sich dem Zusammenhang von Musik und Sprache, dem funktionellen Einsatz von Musik in Film und Werbung, pädagogischen Konzeptionen und der Musiktherapie, bevor eine Fülle von Anwendungsbeispielen zur praktischen Umsetzung der theoretischen Grundlagen motiviert.
So zweckgebunden dieses Buch durch den Titel »Leichter lernen mit Musik« zunächst scheinen mag, bietet es eine generelle Hinführung zum verantwortungsvollen Umgang mit Musik in allen
Lebenslagen. Ein rundum empfehlenswertes Grundlagenwerk!
Jutta Riedel-Henck, 30. Juli 2005
Links:
Homepage der Autorin Ulrike Quast http://www.ulrike-quast.de
Infos zum Buch beim Verlag Hans Huber
Rezensionen-Übersicht
Seitenanfang
© 2005 Jutta Riedel-Henck
|